Kinder unter Druck
Schon Kinder im Volksschulalter sind gestresst: Die vielfältigen Stressfaktoren denen Kinder tagtäglich ausgesetzt sind, werden von Erwachsenen oft als gering eingeschätzt, weil eigene Leistungsmaßstäbe und Belastbarkeitsgrenzen auf die Kinder projiziert werden. Kinder müssen in der sich immer stärker beschleunigenden Erwachsenenwelt mitlaufen.
Viele Erziehungsberechtigte fühlen sich außerdem genötigt, immer mehr zusätzliche Förderungsmöglichkeiten für ihre Kinder in Anspruch zu nehmen, um sie möglichst gut auf die „harte Realität“ vorzubereiten. Dabei wird aber vergessen, dass Kinder sowohl den Raum, als auch die Zeit für Freizeitaktivitäten ohne Leistungsbilanz, spielerisches und kreatives gemeinsames Tun oder einfach nur Faulenzen brauchen.
Die Katholische Jungschar fordert gesellschaftliches Umdenken in Bezug auf Leistungserwartungen. „Kind sein“ ist keine Übergangs- oder Vorbereitungsphase für die Arbeitswelt, sondern ein Lebensabschnitt mit eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen, die es zu respektieren und zu schützen gilt. Die kindliche Lebenswelt, mit allen Ängsten, Befürchtungen und Bedrohungen muss ernst genommen werden. Spielen und Freizeit von Kindern soll in quantitativer und qualitativer Hinsicht aufgewertet werden. Dafür müssen ausreichend kindgerechter Raum für Spiel- und Freizeitaktivitäten, genauso wie „entpädagogisierte“ Zonen zur Verfügung gestellt werden.