Programm am Sommerlager
Programm am Ferienlager
Die Gestaltung des Programmes ist für ein erfolgreiches Jungschar- und/oder Ministrant*innenlager besonders wichtig. Hier findest du hilfreiche Tipps und Tricks für die Erstellung des Programms.
Was sollte bei der Planung bedacht werden?
Neben der Planung einzelner Programmpunkte für das Jungschar- und/oder Ministrant*innenlager, ist es auch notwendig, sich im Team Gedanken über den Lagerstil zu machen. Der Lagerstil ergibt sich aus verschiedenen Aspekten, er zeigt sich nicht nur in der Programmgestaltung, sondern vor allem auch in der Art des alltäglichen Umgangs miteinander, in der Form von Konfliktlösungen, in der Gestaltung der unauffälligen Alltäglichkeiten (Aufwecken, Waschen, Tischkultur, Kommunikation, Schlafengehen, etc.), d.h. aller Dinge, die die Atmosphäre eines Lagers ausmachen. Mit anderen Worten: Es geht nicht nur um das WAS, sondern vor allem um das WIE des Miteinander-Tuns.
Dafür ist es wichtig, eine Zielvorstellung zu formulieren. Diese könnte so aussehen: Das Ferienlager soll eine bereichernde Zeit für Kinder und Gruppenleiter*innen sein. Die Kinder sollen erleben, dass ein Miteinander möglich ist, in dem sich alle möglichst wohl fühlen. Wir fahren nicht als Animateur*innen für die Kinder auf Lager, sondern mit ihnen. Jede*r ist aufgefordert und jedem*r sollte es möglich gemacht werden, mitzugestalten, mitzuentscheiden und auch in seinem/ihrem Maß Verantwortung zu tragen.
In diesem Sinn ist die Rolle der Gruppenleiter*innen zu sehen. Ein Jungschar- und Mini-Lager ist in erster Linie für die Kinder da. Selbstverständlich ist es auch ganz wichtig, dass sich die Gruppenleiter*innen wohl fühlen können - aber ein Lager ist für Gruppenleiter*innen sicherlich kein Urlaub. Denn: Es muss immer jemand für die Kinder da sein, wir stehen als Ansprechpersonen zur Verfügung und haben die Aufgabe, das Lager mit den Kindern zu gestalten.
Die Diskussion des Stils sollte in der Vorbereitung einen wichtigen Platz einnehmen, denn nur so kann sichergestellt werden, dass ihr euch als Gruppenleiter*innen darüber einig seid, wie ihr am Lager mit den Kindern umgehen und den Lageralltag und das Programm für sie und mit ihnen gestalten wollt.
Wichtig ist eine Stil- und Zieldiskussion auch, um Lagertraditionen, die das Gelingen eines Jungschar- und Mini-Lagers zum Wohl der Kinder fördern, aber auch beeinträchtigen können, zu reflektieren. Gegen Traditionen und Kontinuität ist nichts einzuwenden, solange dadurch nicht jede Weiterentwicklung gestoppt wird. Gelegentlich ist es erforderlich, dass Liebgewordenes auf seine Sinnhaftigkeit für Kinder überprüft wird, um durch unvoreingenommenes Nachdenken unter Umständen auf neue und bessere Lösungen zu kommen.
Ferienlager werden mit liebevoller Hingabe und Ideenreichtum der Gruppenleiter*innen erarbeitet. Alle hoffen auf eine lustige, spannende und erfolgreiche Woche mit den ihnen anvertrauten Kindern. Es muss oberstes Ziel sein, dass diese Woche auch eine sichere Zeit für Kinder ist, sie sich wohl fühlen und spüren, dass ihre Meinung zählt. Im Kapitel Ferienlager unserer Kinderschutzrichtlinie findest du wichtige Hinweise und Tipps zum Thema Kinderschutz, die in der Planung, aber auch bei der Durchführung unterstützen sollen.
Das Ferienlager ist für viele Jungscharkinder und Ministrant*innen ein Highlight im Jahr.
Welche Aktionen sollte das Programm beinhalten?
Alltag…
…meint die Gestaltung des Alltags (Aufwecken, Waschen, Essen, Kommunikation, Schlafengehen, etc.). Wie diese Dinge ablaufen, hat einen wesentlichen Einfluss darauf, ob eine Atmosphäre vorhanden ist, in der sich die Kinder am Lager wohl fühlen.
Ideen wie Kinder sich konkret am Ferienlager einbringen und es aktiv mitgestalten können.
Programmfreie Zeit…
… ist die Zeit, in der es kein von den Gruppenleiter*innen eigens gestaltetes Programm gibt (Mittagspause, Zeit zwischen einzelnen Programmpunkten, etc.). Die Kinder haben in dieser Zeit die Möglichkeit, sich Beschäftigung zu suchen. Dies sollte durch vielfältige Anregungen (z.B. in Form von Bücher-, Spiele-, Materialecken usw.) bzw. durch Gruppenleiter*innen, die Impulse für entsprechende Tätigkeiten setzen, unterstützt werden.
Programm für alle gemeinsam…
… sind Programmpunkte, an denen alle gleichzeitig teilnehmen, also Großaktionen wie z.B. Gelände-, Stationenspiele, Feste usw.
Ein paar tolle Beispiele findest du hier:
Spiel über einen ganzen Tag: Ein Tag im Kinderrechteland.
Ein ganzer Thementag zu den Kinderrechten. Du kannst die Spielgeschichte "Kinderrechte weltweit" mit dem Geländespiel "Streit im Kinderrechtedorf" verknüpfen, um einen ganzen Tag zu spielen oder auch nur eines davon durchzuführen.
Lagerkonzept: Ein Jungscharlager voller Superheld*innen
In diesem Lagerkonzept findest du Programm für eine ganze Woche. Das Besondere daran ist, dass sich das Superheld*innen-Thema die ganze Woche durchzieht und die Kinder die ganze Woche über in die Welt der Superheld*innen eintauchen können.
Verschiedenes für die ganze Woche: Unser kleines Kaleidio
Das Kaleidio ist das größte Jungscharlager in ganz Österreich. Alle paar Jahre fahren hunderte Kinder und Gruppenleiter*innen gemeinsam aus dem ganzen Land auf Jungscharlager. Damit ihr das tolle Programm in der eigenen Pfarre erleben könnt, gibt es hier die verschiedenen Erlebniswelten für euch in den üblichen Jungschlagerlagergrößen adaptiert.
Religiöse Bausteine für das Ferienlager (pdf)
Das religiöse Programm sollte ganz selbstverständlich im Zelt- und Hüttenlager eingebunden sein. Kinder können hier im Besonderen Gemeinschaft erfahren und somit hautnah erleben, wie spannend und vielfältig religiöse Inhalte sein können. Es geht um Hilfsbereitschaft, gegenseitiges Geben und Nehmen, gemeinsame Freude und Bestätigung. In dieser positiven Atmosphäre können sich die Kinder mit all ihrer Kreativität einbringen und erfahren dabei die Mitte der Gemeinschaft, Jesus Christus: "Wo zwei, oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen!" (Mt 18,20)
Workshops & andere freie Angebote…
…sind einzelne Programmpunkte, die jeweils gleichzeitig angeboten werden. Es bleibt den Kindern überlassen, welche und wie viele "Stationen" sie besuchen. Wichtig ist hier, dass zwischen den einzelnen Angeboten eine gewisse Ausgewogenheit herrscht, sodass alle Kinder etwas finden können, was ihnen Spaß macht.
Gruppenprojekte...
…sind Programmpunkte, in denen die Kinder für einen etwas längeren Zeitraum (einige Stunden, einen Halbtag, mehrmals am Lager,…) in fixen Untergruppen verschiedenen Interessen nachgehen. Das bietet die Möglichkeit, sich intensiver mit Themen zu beschäftigen, an denen nur einige wenige interessiert sind.