Wir trauern um Leopold Eduard Eisenmann
Die Katholische Jungschar Österreichs trauert um ihren Bundesvorsitzenden und langjährigen Weggefährten.
Edi Eisenmann
der am 6. Februar 2025 im 79. Lebensjahr verstorben ist.
Edi war seit 1967 eng mit der Jungschar verbunden. Sowohl auf Diözesan- als auch auf Bundesebene hat er jahrzehntelang Pionierarbeit für die Kinderpastoral der Katholischen Kirche geleistet. Ganz besonders am Herzen lagen ihm die weltkirchlichen Kontakte im Rahmen der Dreikönigsaktion sowie die Jungscharheime, in denen tausende Kinder und Jugendliche unbeschwerte Ferienwochen genießen konnten.
Danke, Edi. Wir werden dich und dein Engagement in liebevoller Erinnerung bewahren.
Auf der Webseite der Bestattung Jung ist eine Trauerseite für Edi eingerichtet. Hier klicken.
Verfasster Nachruf von Heinz Hödl:
Wir haben uns 1981 bei einer Sitzung des Bundesführungskreises der Katholischen Jungschar Österreichs kennengelernt. Ich als neuer Missionsreferent für die Dreikönigsaktion, Edi Eisenmann (wie ihn alle genannt haben) als für alle bekannter Diözesanvertreter der Kath. Jungschar Salzburg. 1982 wurde Edi zum Vorsitzenden der Kath. Jungschar Österreichs gewählt. Rasch begann er die Jungschar als eigenständigen Verein (Zweigverein vom Kath. Jugendwerk) zu formieren. Das war keine leichte Aufgabe, waren doch fast alle der kath. Jugendorganisationen des gemeinsamen Vereines gegen eine Herauslösung der Jungschar vom Jugendwerk, ja selbst nicht in allen Diözesanleitungen der Jungschar war man anfangs für diesen Schritt zu haben. Durch kluge und vor allem beharrliche Verhandlungen ist es ihm gelungen, die Jungschar in die Eigenständigkeit – bei gleichzeitigem Verbleib unter einem gemeinsamen Hauptverein - zu führen. Wichtig dabei waren sicherlich seine sehr guten Beziehungen zu maßgeblichen Bischöfen und Persönlichkeiten der Kath. Kirche. Das zeichnete Edi Eisenmann aus: seine Beziehungsfähigkeit und Kontaktfreudigkeit, wie er immer sagte: „Beim Reden kommen die Leute zusammen“. Diese Selbständigkeit der Jungschar war mitverantwortlich, dass die Jungschar eine sehr gute Weiterentwicklung gehen konnte und noch immer als die wichtigste kirchliche Kinderorganisation gilt.
Für die Dreikönigsaktion der Kath. Jungschar war Edi Eisenmann, gemeinsam mit Richard Richter, Anna-Maria Krammer, Piet Rijks und Ruth Ankerl eine der wichtigsten Personen, die alle wesentlichen und notwendigen Reformschritte zum Werden eines professionellen Hilfswerkes mitgestaltet haben. Ohne seine Reformbereitschaft, die bei vielen nächtlichen Treffen auf seiner geliebten Ehrentrudisalm besprochen und errungen wurden, wäre vieles nicht möglich geworden. Das wichtige Zusammenspiel der Diözesen mit der Bundesebene wurde so zur Erfolgsgarantie. Vor allem die großen Reformschritte beim Bundesführungskreis in Zell an der Pram 1991 wären ohne Edi Eisenmann nicht möglich gewesen. Diese Reform hat die Weichen für ein kompetentes, zukunftsgerichtetes und effektives Hilfswerk der Kath. Jungschar ermöglicht und wirkt bis heute nachhaltig.
Der Name Edi Eisenmann löst nicht nur bei mir eine Reihe von Assoziationen aus: Edi Eisenmann war unermüdlich für die Jungschar auf allen offiziellen und inoffiziellen Ebenen, 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag, tätig. Was ihm wirklich auszeichnete war seine Liebe zu den Menschen, seine Verbundenheit zur Basis und seine Treue zur Kirche. Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pfarren waren für ihn die wichtigsten Eckpfeiler kirchlicher Arbeit. Er war, wenn es notwendig war auch für Kritik an der Hierarchie zu haben. Edi Eisenmann war ein Mensch, der auch fähig ist, Positionen des Denkens anderer in sein eigenes Verhandeln einzubeziehen und tragfähige Kompromisse zu schließen. Für alle, für die eine menschenwürdige Zukunft aller Menschen ein Ziel bleibt, wird Edi Eisenmann für immer ein Vorbild bleiben.
[Heinz Hödl, (Missionsreferent und DKA-Geschäftsführer der KJSÖ 1981-2001), 10.02.2025]
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