Allerheiligen und Allerseelen
Kinder in Krisen unterstützen
Anlässlich von Allerheiligen und Allerseelen weist die Katholische Jungschar auf die Dringlichkeit einer kindgerechten Auseinandersetzung mit Tod, Trauer und Krisensituationen hin und fordert mehr Ressourcen, um das psychische Wohlbefinden von Kindern zu unterstützen.
Die Feiertage Allerheiligen und Allerseelen bieten eine gute Gelegenheit, sich mit Kindern in altersgerechter Form mit dem Thema Vergänglichkeit, Sterben und Tod auseinanderzusetzen. „Die beiden kirchlichen Feste Allerheiligen und Allerseelen öffnen unseren Blick hin auf die große Bandbreite der Gefühle, zu denen natürlich auch bei Kindern, neben Freude und Liebe, Trauer und Angst gehören“, so Barbara Grüner, Vorsitzende der Katholischen Jungschar Österreichs.
Besonders das Allerseelenfest am 2. November kann ein Anlass sein, mit Kindern über tabuisierte Gefühle, über Trauer und Tod, in einen kindgerechten Austausch zu kommen. „Wichtig ist dabei, dass dies mit den Kindern gemeinsam und in kindgerechter Form geschieht, ohne dabei zusätzliche Ängste auszulösen“, erklärt Grüner. „Es geht darum, hoffnungsvolle Perspektiven zu eröffnen und Kindern vielfältige Umgangsformen mit Tod und Trauer aufzuzeigen, um so ihren individuellen Umgang mit belastenden Gefühlen und Krisenzeiten zu entwickeln und zu stärken“, so Grüner weiter. Die kirchlichen Traditionen um Allerseelen, das Feiern und die Gemeinschaft können dabei als hilfreiche Unterstützung erlebt werden. „Dazu müssen Kinder aber auch einen ihnen angemessenen Platz im Rahmen der religiösen Feier erleben dürfen“ stellt Grüner klar.
In Krisenzeiten werden die Bedürfnisse von Kindern schnell übersehen. Gerade wenn erwachsene Bezugspersonen selbst unter Druck stehen, werden die Ressourcen oftmals knapp, um die notwendige Unterstützung von Kindern zu gewährleisten. „Die herausfordernden vergangenen eineinhalb Jahre haben aufgezeigt, wie unmittelbar Kinder in Krisenzeiten zu Leidtragenden werden können“, erklärt Grüner. Psychische Folgeerscheinungen bei Kindern und Jugendlichen steigen massiv an. Die Katholische Jungschar unterstützt daher die Kampagne der Bundesjugendvertretung (BJV) „Die Krise im Kopf“. „Es braucht dringend mehr Ressourcen, um das psychische Wohlbefinden von Kindern zu unterstützen“, fordert Grüner. „Dazu gehören die Kostenübernahme und ausreichende Kapazitäten für Psychotherapie und Psychiatrie sowie eine universelle Kindergrundsicherung, denn besonders in psychischen Krisen braucht es materielle Sicherheit“, so Grüner abschließend.
Auf ihrer Website bietet die Katholische Jungschar Ideen zur kindgerechten Auseinandersetzung mit Allerheiligen und Allerseelen in Gruppeneinheiten und in der Familie an. https://www.jungschar.at/jahreskreis/allerheiligen
Informationen zur Kampagne der Bundesjugendvertretung: https://bjv.at/die-krise-im-kopf/